
Nahrungsergänzungsmittel – meine Erfahrungen
Menschen mit einer rheumatischen Erkrankung, so wie vielleicht auch Du und ich, haben aufgrund der chronischen Entzündung einen höheren Nährstoffbedarf als Gesunde. Bei den bekannten Nährstoffangaben kannst Du davon ausgehen, dass sich diese auf „gesunde“ Menschen beziehen. Bei rheumatischen Erkrankungen ist der Bedarf jedoch bedeutend höher, denn der Entzündungsprozess geht mit einer Bildung großer Mengen von Sauerstoffradikalen, den s.g. freien Radikalen, einher. Antioxidantien ist hier das Zauberwort, denn sie neutralisieren diese Radikale und vermeiden so Schäden an den Gelenken. Bei Studien wurde nachgewiesen, dass Menschen mit rheumatischen Erkrankungen häufig insbesondere Vitamin C und E sowie Zink, Selen und Vitamin D zu wenig haben. Ich selbst nehme diese Nahrungsergänzungsmittel.
Mit diesem Beitrag möchte ich meine Erfahrung mit Nahrungsergänzungsmitteln mit Dir teilen und Dir eine Hilfe geben, mit welchen Supplements Du für Dich starten könntest Denn die Auswahl und die Informationen dazu sind doch recht riesig. Du findest hier auch alle Produkte, die ich selbst nehme. Da habe ich bereits einige Produkte durchprobiert.
Ich weise allerdings daraufhin, dass ich keine ärztliche oder heilpraktische Tätigkeit, Beratung oder Behandlung anbiete. Die folgenden Informationen unterliegen meinen eigenen Erfahrungen und nicht den allgemeingültigen Empfehlungen der Medizin. Bitte sprich jede Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Deinem Arzt ab.
Reicht eine ausgewogene Ernährung statt Nahrungsergänzungsmittel?
Wenn Du Dich ausgewogen ernährst und so denkst, dass Du eigentlich ausreichend Vitamine zu Dir nimmst – leider verfehlt, da eine ausreichende Zufuhr von z.B. Vitamin E nicht über die Nahrung möglich ist. Um die Blutspiegel von Vitamin E bei Rheuma in einen wünschenswerten Bereich anzuheben, sind pro Tag ungefähr 100 bis 200 Milligramm Vitamin E erforderlich.
Und auch Selen kann durch die Nahrung nur etwa 50 Mikrogramm dem Körper liefern. Der Mehrbedarf an Selen liegt aber bei 150-200 Mikrogramm. Paranüsse sind übrigens eine tolle Quelle für Selen.
Vitamin D und Kalzium können laut Studien eine wichtige Rolle bei Rheuma und der Osteoporose-Vorbeugung spielen. Wusstest Du, dass (besonders hohe) Cortisongaben den Knochen Kalzium entziehen? Auch Psoriasis (Schuppenflechte) kann mit dem Vitamin-D-Spiegel zusammenhängen. Vitamin D kann die Bildung entzündungsfördernder Botenstoffe im Körper vermindern. Wenn man also beim Arzt einen Spiegel messen lassen sollte (was ich unbedingt empfehle) bei einem aktiv-entzündlichen Rheuma, dann ist es der Vitamin-D-Spiegel. Grundsätzlich sind nach meiner Erfahrung aber 2000-5000 IE täglich unproblematisch. Es soll Untersuchungen gegeben haben, in welchen Gaben von 50.000 IE pro Tag völlig nebenwirkungsfrei seien. Aber hier wäre es ratsamer, den Hausarzt mit ins Boot zu nehmen. Ich selbst nehme seit über 10 Monaten täglich zwischen 5000-10.000IE.
Wichtig: immer in Kombination mit K2, damit das Vitamin D3 resorbiert werden kann. Nach der Geburt meines Sohnes hatte ich einen kaum noch vorhandenen Vitamin-D-Spiegel und wie Du vielleicht über mich gelesen hast, einen heftigen Rheumaschub erlitten. Schaut unbedingt nach eurem Spiegel!
Bei der Osteoporose-Vorbeugung spielen mehrere Vitamine eine Rolle:
Vitamin C begünstigt die Reifung und die Bildung der Knochensubstanz und erhöht die Kalziumaufnahme aus dem Darm. Vitamin K ist notwendig zur Anheftung des Kalziums an die Knochengrundsubstanz, Vitamin B12 und Folsäure senken den s.g. Homocystein-Spiegel, der ebenfalls das Risiko für poröse Knochen erhöht. Vitamin C wirkt bei rheumatischen Erkrankungen effektiv laut Studien erst ab 1g entzündungshemmend und infektionsvorbeugend. Bitte lasst es hier von eurem Arzt begleiten. In einer Untersuchung zeigte sich übrigens, dass Menschen mit Rheuma oft weniger Vitamin-C-Quellen verspeisen als gesunde Menschen.
Das Spurenelement Zink ist ebenso wichtig für den Aufbau einer starken Knochensubstanz. In der Nahrung ist heutzutage leider zu wenig Zink enthalten und deswegen ist eine Zufuhr durch Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll. Als Richtwert kannst Du 25mg Zink* pro Tag annehmen.
Auch ein Mangel an Magnesium kann Arthritis fördern, denn Magnesium wird dazu benötigt, das vorhandene Kalzium in den Knochen einzubauen. Eine ausreichende Magnesiumversorgung unterstützt sowohl den Knorpelaufbau als auch die Knochendichte. Außerdem kann Magnesium Entzündungen hemmen. Empfohlen sind 300 mg Magnesium* pro Tag bei Frauen, Männer dürfen 50mg mehr zu sich nehmen.
Ein Überblick zu Entzündungsanheizern

Ein kleiner Überblick (unvollständig) für Dich – welche Faktoren können am ehesten eine aktive Entzündung begünstigen
- Vitamin-D-Mangel
- Vitamin-E-Mangel
- Zink-Mangel
- Selen-Mangel
- Mangel an Omega-3-Fettsäuren
- Zucker- und weißmehlreiche Ernährung
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Stress (freie Radikale)
- eine chronische Übersäuerung
- Schilddrüsenerkrankungen
- Alkohol
- Schwermetallbelastungen, z.B. Quecksilber
Übrigens:
Freie Radikale und oxidativer Stress belasten Dein Immunsystem. Sie greifen direkt das Kollagen im Knorpelgewebe an und beeinträchtigen dessen molekulare Struktur erheblich. Dabei ist die Zufuhr an Antioxidantien einfach und unkompliziert – z.B. durch Heidelbeeren, Nüsse, Äpfel, Brennnessel, Grünkohl oder Granatapfel.
Neben der Nahrung gibt es Nahrungsergänzungsmittel mit einer stark antioxidativen Wirkung, z.B. OPC* (Traubenkernextrakt), Vitamin C, Kurkuma oder Astaxanthin.
OPC habe ich auf Rat meiner Hebamme während meiner Schwangerschaft eingenommen. Neben einer gesunden Haut wirkt es entzündungshemmend und prophylaktisch – mir ging es bis auf meine Achillesferse während dieser Zeit sehr gut. Ein Versuch ist es immer wert.
Nahrungsergänzungsmittel (nach meiner Erfahrung und persönlichen Einnahme)
Nährstoff | Empfohlene Tagesdosis bei Rheuma | Ergänzende Hinweise (nach Quellen) |
Vitamin E | 400 – 1000 i.E. | vermindert Entzündungen und Schmerzen, wirkt antioxidativ |
Vitamin C | 500 mg – 1g | reduziert erhöhte Entzündungsmarker (CRP), hohe Dosen nur in ärztlicher Begleitung |
Vitamin D (+K2!) | 2000 – 7000 i. E. (meine Erfahrung) | hochdosiertes Vitamin D kann Verlauf von Rheuma günstig beeinflussen |
Selen | 200 μg | wirkt antioxidativ |
Omega-3-Fettsäuren (nicht vegan) | mind. 900mg -1100mg EPA | reduziert die Schmerzintensität und Morgensteifheit, sollte mindestens 3 Monate genommen werden |
Kurkuma | 1000-3000 mg | wirkt schmerzlindernd (ähnlich wie Diclofenac) |
Magnesium | 300 mg (Frauen) 350 mg (Männer) | in ärztlicher Begleitung |
Weihrauch | 300 – 400 mg Boswellia Serrata Extrakt | wirkt abschwellend, antientzündlich und schmerzlindernd kann die eingenommene Cortisonmenge reduzieren |
Hagebuttenextrakt | 3000 mg | wirkt schmerzlindernd und unterstützt einen gesunden Knorpelaufbau |
Was kannst Du neben der ausreichenden Nährstoffzufuhr noch tun, um die Entzündungen zu lindern?
- Ernährungsumstellung auf eine basenüberschüssige, naturbelassene Ernährung ohne Zucker
- Nikotin und Alkohol und soweit es geht entbehrliche Medikamente wie z.B. Schlafmittel, Erkältungsmedikamente, Kopfschmerztabletten vermeiden (probiere hier zuerst lieber natürliche Optionen, z.B. ätherische Öle wie Lavendel oder Pfefferminz – ich berate Dich dazu sehr gern).
- Entsäuerung des Körpers. Starte den Tag mit einem großen Glas heißem Wasser (mit einem Tropfen Zitronenöl).
- Aufbau einer gesunden Darmflora/Mikrobioms.
- Viel Sonne tanken.
- MSM ist eine organische Schwefelverbindung, die in einer Studie die Bildung von entzündungsfördernden Zytokinen und knorpelabbauenden Enzymen hemmen konnte und so Arthritis – insbesondere im frühen Stadium – stoppen können soll. Schmerzreduktion und größere Beweglichkeit können die Folgen von MSM sein. Ich empfehle hier aber unbedingt Kapseln, da das Pulver nicht wirklich lecker ist und man sich das nicht täglich „runterquälen“ muss.
- Hagebuttenpulver kann die schulmedizinische Therapie unterstützen und Entzündungen reduzieren.
- Frische Ananas enthält Enzyme (Bromelain, Papain u. a.), welche eine entzündungshemmende Wirkung haben.
- Stress reduzieren. Meditieren, Yoga üben, spazieren gehen.
- Regelmäßig Physiotherapie. Bewegungsmangel führt sehr schnell zu einer Verstärkung der Gelenksteifheit.
- Zimtöl (doTERRA): Als Massageöl kann es bei den Gelenken schmerzlindernd wirken.
- Brennnessel-Mus: Laut einer Studie konnten 50g Mus aus gedämpften Blättern schmerzlindernd wirken wie 150mg Diclofenac. Schau mal in meinem Rezepten nach Brennnesseln.
Mein Tipp:
Probier Dich aus, was Dir hilft, aber nicht alles auf einmal, sondern 2-3 Dinge auf mindestens 3 Wochen. Erst dann zeigt es, ob es Dich mit Deinem Rheuma unterstützen kann.
Und denke dran:
Ein gutes Stressmanagement ist nicht nur für Deinen Geist, sondern auch für Deinen Körper wichtig und nicht zu unterschätzen. Du findest auch hier auf meinem Blog ein paar Mediationsempfehlungen.
Quellen:
www.zentrum-der-gesundheit.de
www.rheuma-liga.de
www.aerztezeitung.de
www.sunday.de
Buch: Burgerstein Handbuch Nährstoffe, Dr. Lothar Burgerstein, TRIAS Verlag in Georg Thieme Verlag KG, 13. Auflage, 2018
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