
Guduchi, Hagebutte und Ashwagandha als Nahrungsergänzungsmittel bei Rheuma
Neben der gesunden Ernährung können Nahrungsergänzungsmittel in der ayurvedischen Lebensweise eine weitere Säule im Heilungsprozess bilden. Ich möchte daher heute die ersten 3 meiner Nahrungsergänzungsmittel vorstellen. Bitte beachtet, dass es sich hierbei lediglich um meine Erfahrungsberichte handelt und nicht um ärztliche Behandlungsvorschläge! Wichtig ist, dass keinerlei toxische Nebenwirkungen bekannt sind – man dennoch immer Rücksprache mit seinem behandelnden Arzt halten sollte (insofern er sich mit diesen Kräutern auskennt, gern einen Ayurveda-Mediziner hinzuziehen).
Guduchi (Tinospora cordifolia)

Guduchi (Tinospora cordifolia), auch Amrita oder Mondsamen bezeichnet, ist eines der bekanntesten Heilmittel des Ayurveda. Amrita bedeutet „Nektar der Unsterblichkeit“ und wird u.a. im Ayurveda als Verjüngungsmittel eingesetzt.
Diese Kletterpflanze wird seit Jahrtausenden erfolgreich zur Behandlung von z.B. Diabetes, Psoriasis, Arthritis, Gicht und vielen anderen Krankheiten verwendet. Dabei bildet der weiche Stängel den Grundstoff.
Die hohe entzündungshemmende Wirkung ist eingehend untersucht worden und zeigt Ähnlichkeit mit modernen, kortisonfreien Medikamenten. Außerdem wirkt Guduchi blutreinigend, verdauungsfördernd, immunstärkend (die Wirksamkeit der weißen Blutkörperchen wird erhöht) und psychisch ausbalancierend. Die Wirkstoffe der Pflanze schützen die Leber vor den schädlichen Auswirkungen von verschiedenen Toxinen.
Als Nahrungsergänzungsmittel wird es genutzt, um Agni (Verdauungsfeuer) zu stärken und Ama (Schlacken) zu verbrennen.
Es ist für jeden Konstitutionstyp (Vata – Pitta – Kapha) geeignet.
Anwendung/Dosierung
Bei Polyarthritis/Rheuma nimmt man am Besten „Guduchi-Ghee“ (auch Amrita-Ghee genannt) vor dem Frühstück ein. Dazu reicht 1g Guduchi vermischt mit Ghee. Und Mittags gemischt mit etwas Honig vor dem Mittagessen. Das getrocknete Guduchi Pulver aus den Stängeln ist hochgradig entzündungshemmend. Deshalb hilft Guduchi bei rheumatoider Arthritis die Schwellungen der Gelenke zu vermindern. Durch eine mehrmonatige Kur kann Arthritis stark gelindert werden. Natürlich ist das immer sehr individuell.
Die empfohlene Höchstdosis von Guduchi Pulver beträgt etwa 5g/Tag.
Zubereitungsalternative
Loser Tee
- 1 TL Guduci* mit einer Tasse kaltem Wasser aufsetzen, 2 Min. leicht köcheln lassen und entweder pur oder mit Honig gesüßt trinken. Den bitteren Geschmack kann man gut durch das anschließende Kauen von Fenchelsamen ausgleichen.
- Mit Ingwer harmonisiert es Vata.
- Mit Minze oder Zitronengras beruhigt es Vata.
- Mit Hagebutterpulver verstärkt es die entzündungshemmende, antirheumatische Wirkung. * Achtung: nur in den abgekühlten Tee (<40 Grad einrühren)
Hagebutterpulver

* Eine Studie von Medizinern der Berliner Charité sowie dänischen Forschern fand 2010 heraus, dass Hagebuttenpulver* bei einer Einnahme von 5g/Tag über einen Zeitraum von 6 Monaten die Schmerzen bei Rheuma signifikant lindern konnte.
„Hagebuttenpulver gilt als sinnvolle Nahrungsergänzung bei Gelenkbeschwerden, chronischen Schmerzen und entzündlichen Erkrankungen. Ihre Hauptwirkstoffe sind das Vitamin C und der Pflanzenstoff Galaktolipid.“ (Quelle)
Schon im Mittelalter wurde Hagebuttenpulver gegen rheumatoide Arthritis und Gicht verwendet, da es entgiftend wirkt. Die Heilwirkung kommt u.a. durch den sehr hohen Vitamin C-Gehalt zustande. Vitamin C hilft z.B. auch dabei, Knorpel immer wieder nachzubilden und durch Knorpel vor Verschleiß durch die antioxidativen Eigenschaften.
Pro 100g sind 320mg Vitamin C im Pulver enthalten. Nicht mal die Zitrone und Sanddorn können hier mithalten.
Die Hagebutte enthält eine außergewöhnlich hohe Menge an Galaktolipiden. Das sind sekundäre Pflanzenstoffe, die eine entzündungshemmende Wirkung haben. Jedoch sind sie hitzeempfindlich, was man beim Tee unbedingt beachten sollte.
Galaktolipide sorgen außerdem dafür, dass weiße Blutkörperchen (Leukozyten) nicht in das Knorpelgewebe eindringen und dieses schädigen können. Leukozyten sind dafür verantwortlich, den Knorpelabrieb im Gelenkraum zu beseitigen. Bei diesem Prozess werden jedoch auch Enzyme und Entzündungsstoffe freigesetzt, die die Kollagenfasern schädigen und Schmerzen verursachen.
Galaktolipide wirken somit entzündungshemmend und schmerzlindernd und verbessern dadurch die Beweglichkeit sowie Gelenkschmerzen und Morgensteifigkeit.
Bei regelmäßiger Einnahme von Hagebuttenpulver konnte in manchen Untersuchungen sogar der CRP-Wert – ein Entzündungsparameter – gesenkt werden. (Quelle)
Ashwagandha

Ashwagandha ist eine der bedeutsamsten Heilpflanzen des Ayurveda. Sie wird auch als Schlafbeere bezeichnet. Im Ayurveda ist dies ein s.g. Regenerationsmittel bei Vata-Konstitutionen. Auch bei rheumatischen Beschwerden wird Ashwagandha erfolgreich von den Ayurveda-Medizinern eingesetzt, da sich damit Gelenkschmerzen, Schwellungen und auch die Beweglichkeit verbessern lassen. Es senkt Vata.
Zu den Wirkungsweisen gehören außerdem:
- schlaffördernd
- Anti-Stress-wirkend
- antioxidativ
- entzündungshemmend
- angstlösend
Anwendung
Ashwagandha wirkt regenerierend und hilft u.a. bei Schlaflosigkeit, Arthritis und depressiven Störungen.
Bei der Anwendung von Ashwagandha ist Geduld erforderlich, da einige Wochen bis Monate vergehen können, bis sich eine Wirkung einstellt. Manchmal tritt die Wirkung aber auch schon nach wenigen Tagen ein. (Quelle)
Das Pulver rührt man am besten in Wasser oder Säfte. Es kann aber auch in Smoothies oder Müslis gegeben werden, am Besten 1 Stunde vor oder 2 Stunden nach dem Essen.
Dosierung
Generell wird die Einnahme von 3g Pulver*/Tag empfohlen. Als Regenerationskur 2x/Tag mit Ghee, Öl oder warmem Wasser für 2 Wochen.
Bei Vata-Erkrankungen wie der rheumatoiden Arthritis kann man Ashwagandha in Ghee kochen.
Ich selbst rühre am Abend 1/2 TL in meine Schlafmilch oder in den Tee. So wirkt es regenerierend, entspannend und fördert meinen erholsamen Schlaf.
Ashwagandha gilt in den empfohlenen Mengen als sicher und sehr nebenwirkungsarm. Vereinzelt können mal Verdauungsprobleme auftreten.
Quelle:
H.H. Rhyner: Das neue Ayurveda Praxis Handbuch (8. Auflage).
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