
Ashwagandha – die Schlafbeere bei Rheuma und Schlafstörungen
Mit diesem Beitrag** möchte ich intensiver auf ein Nahrungsergänzungsmittel eingehen, welches ich selbst bei meiner rheumatoiden Arthritis und Schlafstörungen benutze. Nachfolgende Informationen sind keine medizinische Empfehlung oder Beratung und ersetzen auch keine ärztliche Behandlung sowie die Beratung durch einen Ayurveda-Mediziner. Jegliche Einnahmen geschehen auf eigene Verantwortung. Der Beitrag dient der Informationsvermittlung.
„Ashwagandha“ ist Sanskrit für „Geruch des Pferdes“, da das Pulver an die Vierbeiner erinnert.
In der klassischen, Literatur werden 14 Indikationen für den, bei uns benannten, „Indischen Ginseng“ beschrieben. Im Ayurveda gilt Ashwagandha als das Regenerationsmittel für u.a. Muskel- und Nervengewebe sowie für Vata-Konstitutionen.
Interessant fand ich bei meiner Recherche, dass Ashwagandha vermischt mit Ghee sofort bei Heuschnupfen wirksam ist.
Im Ayurveda wird Ashwagandha schon seit über 3000 Jahren bei Schlaflosigkeit, Ängsten, Gelenkschmerzen, Fruchtbarkeitsproblemen und Impotenz, aber auch zur Stimmungsaufhellung eingesetzt. Das Wurzelpulver reduziert das Vata-Dosha. Ich selbst bin ein typischer Vata-Mensch und schreibe deswegen auch viel über das Vata-Dosha. Falls Du es noch nicht gelesen hast, Rheuma ist im Ayurveda eine typische Erkrankung der Vata-Konstitution. Deswegen gilt es überwiegend, dieses gestörte/erregte Dosha zu balancieren. Nahrungsergänzungsmittel sind eine Möglichkeit dazu.
Ashwagandha zählt zu den so genannten Adaptogenen. Und dass so gut wie nebenwirkungsfrei. Der Begriff Adaptogene steht für Heilpflanzen, die Deinen Körper stressresistenter machen. Das heißt übersetzt, dass Stress Deiner Gesundheit nicht mehr so viel anhaben kann. Ashwagandha senkt nachgewiesen sogar den Cortisolspiegel. Cortisol ist ein Stresshormon, welches chronisch erhöht (also mindestens 1 Jahr lang) zu einer gesteigerten Schmerzempfindlichkeit und Angstzuständen führt (deswegen ist Entspannung und gesunder Schlaf bei Rheuma so immens wichtig). In einer Studie zur Wirksamkeit von Ashwagandha nahm der Cortisolspiegel um 30% und die Schlaflosigkeit sogar um 70% ab – im Gegensatz zu einer Placebogruppe. Erstaunliche Ergebnisse.
Interessant ist auch, dass die Studien gezeigt haben, dass Ashwagandha den CRP-Wert, der bei Stress erhöht sein kann und ein Hinweis für chronische Entzündungen im Körper ist, senkt. Auch das LDL-Cholesterin (das s.g. „böse Cholesterin“) und die Blutfette sanken.
Was sind die Inhaltsstoffe von Ashwagandha
Zu den arzneilich bedeutsamen Inhaltsstoffen von Ashwagandha gehören z.B. die Alkaloide wie Anaferin, Nicotin, Tropin und Withasomnin. Außerdem kommen Withanolide wie Somniferanolid, Somniwithanolid sowie Withaferin A in der Pflanze vor. Ashwagandha ist zudem ein guter Eisenlieferant.
Was sind die Wirkungen von Ashwagandha
Die Liste ist beispielhaft und nicht vollständig, zeigt Dir aber die kraftvolle Wirkung der Pflanze:
- schlaffördernd
- angstlösend (bereits nach 5 Tagen Anwendung)
- Anti-Stress-Wirkung / regenerierend
- beseitigt Ödeme
- immunmodulierend (also das Immunsystem beeinflussend)
- antioxidativ
- fördert die Blutbildung (Eisenlieferant)
- entzündungshemmend
Ashwagandha bei Arthritis und Gelenkschmerzen
Im Ayurveda wird Ashwagandha traditionell bei rheumatoider Arthritis angewandt, da sich damit Gelenkschmerzen, Schwellungen und auch die Beweglichkeit verbessern lassen. In Studien zeigte sich dieser Effekt bei einer Einnahme von 250mg täglich über 3 Monate.
Wie gehe ich mit der Dosierung vor? Was muss ich beachten?
Vorab: keine Einnahme ohne ärztliche oder heilpraktische Rücksprache. Es hat sich gezeigt, dass man Ashwagandha auch höher dosieren kann und damit bessere Ergebnisse erzielt. Der größte Erfolg bei Schlafstörungen tritt bei 2x täglich 250mg ein. Du kannst Dich hier langsam rantasten, wie Du reagierst. Ich selbst benutze das Ashwaganda vom Achterhof* und bemerke bereits nach einem gestrichenen Messlöffel einen Effekt, wenn ich es vor dem Schlafen einnehme (als warmes Getränk). Ich schlafe schneller ein und wache seltener auf. Meine Erfahrungen.
Bei Ängsten und Stress hat sich laut Untersuchungen übrigens eine Dosierung von 500-600mg täglich für mindestens 4 Wochen als wirksam gezeigt.
Gibt es Wechselwirkungen mit Medikamenten?
Mit diesen Medikamenten (Quelle) sollte man aufpassen und Rücksprache halten:
- Medikamente, die das Immunsystem schwächen (Immunsuppressiva), interagieren mit Ashwagandha, denn dieses scheint das Immunsystem zu stärken. Dies kann die Wirksamkeit von Medikamenten verringern. Einige Beispiele sind Azathioprin (Imuran), Basiliximab (Simulect), Cyclosporin ( Neoral, Sandimmun), Daclizumab (Zenapax), Muromonab-CD3 (OKT3, Orthoklon OKT3), Mycophenolat (CellCept), Tacrolimus (FK506, Prograf), Sirolimus (Rapamune), Prednison (Deltason, Orason), Corticosteroide u.a.
- Beruhigungsmittel (s.g. Benzodiazepine) interagieren mit Ashwagandha. Zusammen kann dies zu Schläfrigkeit und Benommenheit führen. Zusammen mit Beruhigungsmitteln kann es zu starker Schläfrigkeit kommen. Dazu zählen z.B. Clonazepam (Klonopin), Diazepam (Valium), Lorazepam (Ativan) u.a.
Achte unbedingt darauf, dass Du ein Bio-Produkt kaufst. Ob Pulver oder Kapseln ist egal.
Hab Geduld mit dem Eintritt der Wirkung. Es können manchmal Wochen vergehen. Ich selbst merke schon nach 2-3 Tagen einen Effekt auf meinen Schlaf.
Ashwagandha zählt wie Tomaten und Auberginen zu den Nachtschattengewächsen. Die enthaltenen Stoffe können (!) die Entzündungen bei Rheuma verschlechtern. Beobachte Dich bitte, wie Du z.B. auf Tomaten reagierst und ob Du Ashwagandha einnehmen kannst.
Ashwagandha gilt als sicher und nebenwirkungsarm. Wenn Du Durchfall bekommen solltest, reduzierst Du die Dosis einfach. Dosierungen von bis zu 2000 mg/kg Körpergewicht Ashwagandha-Extrakt sollen laut Untersuchungen (an Ratten) ohne Nebenwirkung bleiben.
Besprich bitte unbedingt immer noch mit Deinem Rheumatologen die Einnahme!
Wie nehme ich Ashwagandha ein?
Am besten zwischen den Mahlzeiten mit viel Flüssigkeit. Eine Stunde vor oder zwei Stunden nach dem Essen ist ideal. Die Tageszeit spielt keine Rolle. Bei chronischen Beschwerden wie Rheuma ist es aber wichtig, Ashwagandha regelmäßig zu nehmen, also morgens und abends. Beobachte Deinen Körper. Sei achtsam und taste Dich heran.
Mein Rezept-Tipp zur Einnahme:
Der goldene Ayurveda-Schlummertrunk
150ml Hafermilch oder Mandelmilch
1 TL Kurkuma*
1 Messlöffel Ashwagandapulver*
1 Prise Zimt
1 Prise Muskat
1 TL Honig (Manuka*)
1 Prise Kardamom
Alles in einem Topf erwärmen, maximal 2-3 Minuten leicht köcheln, aber nicht kochen und vor dem Schlafen gehen schluckweise genießen. Den Honig unbedingt erst ab 40 Grad zugeben, sonst denaturieren die wertvollen Inhaltsstoffe.
Der Schlaftrunk wirkt beruhigend und entspannend.
Quellen:
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/nahrungsergaenzung/heilpflanzen/ashwagandha
https://www.bach-blueten-portal.de/ashwagandha/
Immunomodulatory activity of Withania somnifera – PubMed (nih.gov)
Ashwagandha Studien – Wirkungen, Erfahrungen und Studien im Überblick (ashwagandha-erfahrung.de)
H. H. Rhyner: Das neue Ayurveda Praxis Handbuch. 8. Ausgabe. Königsfurt-Urania Verlag GmbH (2018).
Ashwagandha – Pulver, Kapseln, Wirkung, Dosierung | Wo kaufen? (natur-zentrum.com)
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**dieser Beitrag dient nur der Informationsvermittlung und dem Erfahrungsbericht; die Einnahme ist eigenverantwortlich; für eine medizinische Beratung ziehe bitte Deinen Arzt hinzu, vor allem bei medikamentöser Therapie


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