Lebensmittel kombinieren
Ayurveda

Lebensmittelkombinationen bei Rheuma

Der Herbst ist ganz offensichtlich da, und ich liebe diese Jahreszeit ja wirklich. Es ist nicht mehr so warm, die Sonne scheint, die Blätter sind so herrlich bunt und es riecht wieder mehr nach Natur, finde ich. Diesen Blogbeitrag habe ich parallel zum meiner Podcastfolge Nr. 11 geschrieben, damit Du alle gehörten Tipps nochmal nachlesen kannst. Wenn Du sie noch nicht gehört hast, ich verlinke sie Dir hier direkt.

Bild: Canva

Wie sich die Jahreszeiten bei uns bemerkbar machen

So wie sich die Jahreszeiten ständig und wie programmiert verändern, so verändern wir uns mit unserem Körper und unserer Stimmung natürlich auch. Es wird früher dunkel, man hat irgendwie das Gefühl, ständig müde zu sein, weniger Energie zu haben und nicht so richtig in die Gänge zu kommen. Kennst Du das auch? Gerade im Übergang von Sommer auf Herbst. Und dieses Jahr war es gefühlt kein richtiger Übergang. Rheuma ist ja, wie schon oft erwähnt, eine Vata-Störung. Damit Du das noch besser verstehst, also wie und warum jetzt die Jahreszeiten und unsere Ernährung mit Rheuma so eng in Verbindung stehen, ein paar Infos nochmal dazu:

Das Jahr und der Tag (und sogar unser Leben) werden nach den drei Doshas Vata, Pitta und Kapha unterteilt. Jedes Dosha hat ganz charakteristische Eigenschaften und Elemente. Vata besteht aus Luft und Raum und ist kalt, trocken, rau und windig (also beweglich). Pitta besteht aus Feuer und Wasser (Wasser aber eher so wie Brennmittel), ist heiß und Kapha aus Erde und Wasser und ist eher schleimig, träge und feucht. Bei den Eigenschaften kommt bei Dir vielleicht selbst schon eine Jahreszeit, die dazu passt und auch welches Alter. Pitta ist im Sommer dominant, Kapha im Frühling (der schleimigen Schnupfnasenzeit) und Vata im windigen, kalten Herbst und Winter.

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Vata ist auch im höheren Alter zu finden, wenn die z.B. Haut eher dünn und trocken wird.

Pitta ist z.B. zur Mittagszeit domierend, die Zeit, wo das innere Verdauungsfeuer am stärksten brennt und wir daher die Hauptmahlzeit einnehmen sollten. Kapha ist mit seiner Trägheit am frühen Morgen zu spüren. Und so weiter. Der Ayurveda ist meiner Meinung nach so fortschrittlich in diesen Betrachtungen und ermöglicht uns Menschen damit so toll, wieder in Kontakt mit seinem eigenen Körper zu kommen und auf sich und seine Bedürfnisse zu hören. Wir sind Wesen der Natur, genau wie Bäume, Pflanzen, Tiere. Wir sind nichts anderes, nur dass uns noch ein paar mehr Fähigkeiten mitgegeben wurden, für die wir dankbar sein dürfen und nichts auf der Welt als selbstverständlich annehmen sollten. Aber ich schweife ab.

Die Natur gibt es genau vor, wie wir uns am Besten ernähren sollten im Laufe des Jahres und welche Routinen und Rythmen uns gesund erhalten oder aus der Balance bringen. Im Frühling sind Lebensmittel, die das Kapha zusätzlich vermehren und verschleimen, natürlich ungünstig. Milchprodukten gehören dazu. Bist Du erkältet, solltest Du diese eher weglassen. Da sind sich Ayurveda und moderne Medizin wieder einige. Im Sommer sind zusätzlich erhitzende Lebensmittel und auch Aktivitäten schlecht, wie Chili oder Rennen, na und im Herbst/Winter eben alles, was zusätzlich austrocknet und die Kälte – also Vata – verstärkt. Und da Rheuma eben, wie erwähnt eine Störung mit eh schon zu viel Vata ist, merkst Du im Herbst vielleicht mehr Deine Gelenke, Dir ist kalt, Deine Hände und Füße sind kalt und Deine Haut trocken. Vata ist wie der Wind im Raum Körper, der die großen und kleinen Flammen auslöscht. Ohne Flamme, keine Hitze, ohne Hitze, keine Umwandlung, also kein gut funktionierender Stoffwechsel und keine effektive Verdauung.

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Eine effektive Verdauung ist es übrigens dann, wenn Dein Körper die Nahrung auch optimal aufspalten und verwerten kann, Dein Darm in der Lage ist, die Nährstoffe aufzunehmen und diese so zu den Gelenken kommen. Antioxidantien z.B., die Entzündungen bekämpfen, vor Ort im Gelenk. Wir brauchen also viel Wärme und Feuchtigkeit von innen und außen, um Vata zu beruhigen. 

Der Ayurveda sagt, dass unsere Gesundheit davon anhängt, was wir essen. Unser Essen ist unsere Medizin. Wenn im Körper alles im Gleichgewicht ist, also die Gewebearten, die Doshas, das Agni und der Geist, dann sind wir gesund. Und mit dem, was wir essen, nehmen wir genau auf diese Dinge enormen Einfluss.

Wie aber sind die Gewebe, das Agni und die Verdauung miteinander verbunden?

Im Verdauungsprozess dreht sich alles um Agni, welches Nahrung in Energie umwandelt und die Gewebe nährt. Wenn Agni gestört wird, beginnt es, die Doshas aus der Balance zu bringen und führt so zu Krankheiten, wie z.B. Rheuma. Mit Gewebe meint der Ayurveda z.B. Blut, Fett oder Muskeln. Eine falsche Ernährung stört unseren Stoffwechsel und die Gewebe erhalten keine ausreichende Nahrung. Vereinfacht erklärt.

Was aber bedeutet falsche Ernährung, aus Sicht des Ayurveda?

Es geht bei der Ernährung darum, dass Du Dich typgerecht ernährst und bestehende Dysbalancen über die Nahrungsmittel ausgleichen und bestenfalls vermeiden kannst. Übrigens ist das eine der Gründe, warum ich mein Kochbuch geschrieben habe. Man blickt ja schon nicht mehr durch, was man jetzt wie und warum essen sollte, wenn man Rheuma hat. Oder, geht es Dir nicht auch so?

Schlechte Nahrungskombinationen können das Agni stören, indem sie z.B. dafür sorgen, dass es vermehrt zu Blähungen kommt. Blähungen sind ja kein normaler Zustand, sondern ein Zeichen dafür, dass Du etwas nicht ganz vertragen hast und Gase entstanden sind. Gase entstehen z.B. im Bereich des Magens, wenn leicht verdauliche Lebensmittel nach schwer verdaulichen Lebensmitteln gegessen wurden.

Was aber sind schlechte Lebensmittelkombinationen? Ein paar Beispiele für Dich:


1. Milch mit Früchten, Zitrusfrüchten vor allem, Melonen und Bananen (man denke hier an den berühmten Bananenmilchshake)

Lebensmittelkombinationen Rheuma
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2. Milch mit Gemüse

3. Milchprodukte, wie z.B. Joghurt, mit heißen Getränken

4. Bohnen mit Eiern, Fisch oder Fleisch

5. Proteine und Fette zusammen, denn hier werden für die Verdauung unterschiedliche Enzyme benötigt

6. Käse mit Früchten (z.B. Trauben-Käsespieße)

7. Tomaten mit Milchprodukten, Tomate-Mozzarella z.B

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Es gibt unzählige Beispiele. In meinem Kochbuch erkläre ich Dir noch mehr zum Thema typgerechte Ernährung und was bei Rheuma ganz besonders zu meiden ist.

Eines ist die ayurvedische Ernährung nicht: kompliziert. Ganz im Gegenteil, wenn man verstanden hat, warum eben vieles nicht zusammenpasst – und da ist ein Hauptgrund die unterschiedlichen Verdauungszeiten und auch die benötigten Verdauungssäfte – dann entwickelt man auch schnell ein Gefühl für die Auswahl. Zugegeben, ich habe mich vor meiner Zeit mit dem Ayurveda auch öfters „typisch deutsch“ ernährt. Was ich besonders mochte, noch aus meiner Kindheit waren Senfeier, Kartoffelpürree mit Gurkensalat oder Cordon Blue. Puh, heute sehe ich das natürlich anders, auch wenns weiter leckere Gerichte sind.

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Der Ayurveda zeigt uns, wie wir uns dosha-gerecht, als typgerecht ernähren, jahreszeitengerecht und altersgerecht. Dabei hilft der Blick aus dem Fenster. Haben wir Herbst, also die Zeit der Ernte, des Rückzugs der Natur, der äußeren Kälte, dann sollten wir genau das auch in dem Zuhause unserer Seele nutzen: unserem Körper. Innere Einkehr, mehr Ruhe als im Sommer, Wärme von innen und von außen usw.

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Wenn Du Deine Konstitutionen kennst, also Deine ursprüngliche und Deine Ist-Konstitution, dann  ist es leichter, typgerechte Empfehlungen zu finden. Du brauchst natürlich den Vergleich: wie bist Du zur Welt gekommen, welche Statur und welcher Charakter wurden Dir mitgegeben und wie ist das alles heute? So kann ich z.B. feststellen, was sich verändert hat und auch warum und dann empfehlen, was Du bei der Ernährung und Deinem Lebensstil ändern kannst, um wieder in Deine eigentliche Konstitution zu kommen. Also so gut es geht Deinem ursprünglichen Selbst wieder näher kommen, damit Du Dich wohl fühlst und gesünder fühlst. Auch mit Rheuma. Besonders mit Rheuma. Denn da haben wir ja offensichtlich ein Dosha, was „außer Rand und Band ist“. Neben Rheuma können Dich aber weitere Umstände aus dem Gleichgewicht kommen. Neben Vata, also auch noch Kapha und Pitta. Es ist also nicht sooo einfach mit den Konstitutionen und schon gar nicht mit einem kurzen Internettest getan. In meinem großen Onlinekurs ist übrigens die Konstitutionsanalyse enthalten ;-).

Lebensmitteln und deren Eigenschaften – da lehrt der Ayurveda drei Faktoren:

  1. Geschmack
  2. Kühlende und wärmende Energie
  3. Wirkung auf & nach der Verdauung

Wenn man nun zwei verschiedene Lebensmittel kombiniert, die z.B. im Geschmack oder in der Energie (kühlend oder wärmend) sind, dann beeinflusst das das Agni negativ. Die Produktion von Verdauungsenzymen wird gehemmt und Schlacken bilden sich. Und natürlich Verdauungsprobleme, wie Blähungen. Agni beeinflusst aber auch das Immunsystem, welches ja für unseren Körper wichtig ist, um allerlei Zeugs zu eliminieren. Schlechtes Agni heißt damit immer beeinträchtigtes Immunsystem.

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Was also kannst Du noch beachten? Ein paar Tipps zum Schluss:

  1. Iss Obst 1 Stunde vor der Mahlzeit oder allein. Eine Ausnahme sind Fruchtpulver.
  2. Vermeide rohes und gekochtes zusammen.
  3. Iss täglich zu den gleichen Zeiten, wenn möglich.
  4. Iss Dosha-gerecht. Kenne also möglichst gut Deine Konstitutionen.
  5. Iss Jahreszeiten-angepasst. Die Natur zeigt uns, was wann passt.
  6. Iss 2 Stunden vorm Schlafen nichts mehr.

Diese Tipps helfen Dir schon mal einiges an Schlacken zu vermeiden und Dein Agni zu entlasten. Mehr Tipps bekommst Du wie gesagt in meinem Kochbuch. Da ich mit diesem übrigens jetzt meine Ayurveda-Lifestyle-Coaching bei Dr. Janna Scharfenberg bestanden habe, steht meinem nächsten großen Projekt nichts mehr im Wege: nämlich all dieses Wissen und meine Rezepte als Verlagsexemplar rauszubringen. Drück mir also die Daumen ♥.

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